Strandbad & Campingplatz
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Gerlebogk findet sich auf einem Schriftstück in lateinischer Sprache vom 14.02.1182.
Erzbischof Wichmann von Madgeburg bestätigt in Gegenwart des Herzogs von Sachsen und Grafen von Anhalt Bernhard dem Kloster "Zum neuen Werk" vor Halle seine Besitzungen, darunter auch 17 Hufen zu Körmigk und 3 Hufen zu Gerlebike.
Über die Herkunft des Ortsnamens kann nur spekuliert werden. Es finden sich keine schlüssigen Aufzeichnungen, die zweifelsfrei die Entstehung des Namens Gerlebogk erklären würden. In alten Urkunden finden sich folgende Schreibweisen:
Gerlebike, Gorlebeki, Garlebeki, Gherlebok, Gerlebock, Gherlebock, Gerlebogk
Im Juni 1800 erlangen die Herren Heym und Schultze nach wiederholtem Drängen das Privileg auf Förderung von Braunkohle für 25 Jahre und das Kalk- und Ziegelbrennen in der Herrschaft Gröbzig.
Im Nordosten von Gerlebogk an der Straße nach Dohndorf (heute Villateich) beginnt am 13. Juli der Abbau von Braunkohle im Tagebaubetrieb:
Mit Eröffnung der Gerlebogker Grube beginnt die eigentliche Ära des anhaltischen Braunkohlebergbaus. Die Förderung der Kohle erfolgt entsprechend der gegebenen Verhältnisse einfach. Zum Kohleflöz führt im Tagebaubetrieb eine schiefe Ebene hinab. Anfangs mit Schubkarren, später mit Pferdefuhrwerken wird die Braunkohle nach oben befördert.
Zu damaliger Zeit nicht einmal daran zu denken, dass aus einer der noch entstehenden Gruben der Grundstein für das heutige Strandbad gelegt wird.
Im Herbst 1906 beginnt südwestlich von Gerlebogk im sogenannten Westtagebau die Förderung von Braunkohle. Der dort befindliche kleine Rohrteich fällt dem Tagebau zum Opfer.
Das spätere Wiederansteigen des Grundwassers im Tagebaurestloch ließ an gleicher Stelle einen neuen, ca. 8 ha großen See entstehen, den heutigen Badeteich. Dieser wird nach seinem Vorgänger wieder Rohrteich genannt. Wesentlich bekannter ist er aber als „Strandbad“ oder „Tagebau“.
Damaliger Rohrteich der Grundstein des heutigen Strandbades
Ende der Dreißiger bis Mitte der Vierziger Jahre entstehen die Gerlebogker Teiche durch Einbruch aufgelassener Braunkohletiefbau-Anlagen.
Das 1. Strandfest findet 1965 statt. Die Versorgung der Gäste mit Mittagessen wird durch die Schulküche sichergestellt. Auch der Konsum beteiligt sich mit Verkaufsständen.
Am 11. September 1967 ordnet der Vorsitzende des Landwirtschaftsrates der Deutschen Demokratischen Republik Georg Ewald an, dass das Gebiet rund um die Gerlebogker Teiche besonders schützenswert ist.
Bade-Idylle am Gerlebogker See
Die ca. 55 ha große Teichlandschaft wird zum Naturschutzgebiet erklärt. Das Reservat ist mit seinem Artenreichtum eines der bedeutendsten Vogelbrut- und Vogelrastbiotope der südlichen DDR.
Beobachtungen im Naturschutzgebiet "Gerlebogker Teiche"
1968 wird die Freilichtbühne im Strandbad umgebaut. Die alte Holzbühne weicht einer Bühne aus Betonfertigteilen. Damit soll die Sicht bei Veranstaltungen für die Zuschauer verbessert werden.
Bühnenumbau Strandbad Gerlebogk
Am 13. und 14.07. 1968 findet das 4. Strandfest statt. Neben den üblichen Attraktionen ist in diesem Jahr eine Achterbahn verpflichtet worden. Für die Gäste werden Sonderbuslinien eingerichtet.
Ebenfalls 1968 beginnt die Erschließung der Bungalowsiedlung am Badesee („Tagebau“). Erster Erbauer eines Bungalows war Günter Stampnik.
1970 wir das 6. Strandfest gefeiert. Schon zur Tradition geworden, finden sich von Jahr zu Jahr zu diesem Anlass immer mehr Besucher in Gerlebogk ein.
Ab 09.08.1971 werden immer Freitags in der Mehrzweckhalle auf dem Gelände des Standbades, Filme vorgeführt. Die in Zusammenarbeit mit der Kreisfilmstelle erstmals durchgeführten Sommerfilmtage im Naherholungszentrum werden ein voller Erfolg.
Zum 8. Strandfest am 08. und 09. Juli 1972 kommen über 10.000 Besucher.
Mehrere Jugendliche stören die Feierlichkeiten und randalieren. Einer der Jugendlichen wird inhaftiert und mit 6 Wochen Haft bestraft.
Zur Erhöhung der Sicherheit am Strand wird ein 4 Meter hoher Beobachtungsturm für Rettungsschwimmer von der Aktema erbaut und aufgestellt.
Zur Verschönerung der Anlagen und des Strandes, werden über 300 Tonnen feiner weißer Sand angefahren und verteilt.
Das 10. Strandfest findet am 13. und 14. Juli 1974 statt. Stargäste in diesem Jahr sind Monika Hauff und Klaus-Dieter Henkler.
1978 zählt der Badesee bereits 30 Bungalows
Am 29.08.1981 findet im Strandbad Gerlebogk das Meilenschwimmen um den Pokal des FDGB – Kreisvorstandes statt. Die Strecke beträgt „2 Meilen“. Es treten 140 Schwimmer an, die von 450 Schaulustigen angefeuert werden. Kulturell umrahmt wird dieses Spektakel von der Reitsparte Biendorf und der Formation „Revival“ aus Bernburg.
Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) befasst sich mit der Sicherung der Hinterlassenschaften des Braunkohlebergbaus und ist als Projektträger aktiv beteiligt bei der Sanierung des alten Tagebaus. Nachdem zunächst ein Weg gebaut werden musste, um Pontons und stählerne Spundwände anzuliefern, beginnen im März die eigentlichen Arbeiten zur Stabilisierung der Ufer. Mit einem schwimmenden Bagger werden stählerne Spundwände gesetzt.
Das Deutsche Rote Kreuz organisiert Ende Juli 2005 am Strandbad ein Zeltlager für etwa 70 Mädchen und Jungen. Durch heftigen Regen und ein schweres Gewitter werden die Zelte jedoch innerhalb kürzester Zeit unbewohnbar. Die Kinder müssen mit ihren Betreuern in die Strandhalle ziehen. Die Amateurfunker der Interessengemeinschaft (IG) Not- und Katastrophenschutz haben in dieser Nacht alle Hände voll zu tun, ihre wertvolle Technik vor dem Wasser in Sicherheit zu bringen.
Weitere geschichtliche Informationen zum Strandbad aber auch zum Ort selbst, entnehmen Sie bitte der Chronik "Gerlebogk das Original" zu finden im Dorfgemeinschaftshaus Gerlebogk.
Auszug aus der Chronik "Gerlebogk das Original" von Sigrid Wenzel und Steffi Lodderstedt
Bis heute hat sich das Arial um den See zu einem modernen Strandbad mit angrenzendem Campingplatz und Erholungsgebiet entwickelt, was seinen Bekanntheitsgrad weit über die Landesgrenzen hinaus trägt. Der Campingplatz umfasst ca. 60 Dauerstellplätze, 25 Touristenstellplätze für Wohnwagen/Wohnmobile und 30 Plätze auf der Zeltwiese. Regelmäßige Veranstaltung, Hochzeiten sowie Familienfeiern in den extra dafür geschaffenen Bereichen komplettieren das idyllische Erholungsgebiet in Gerlebogk.
Saison für Strandbad und Campingplatz
15. Mai - 15. September
Sonntag - Donnerstag
10:00 - 19:00 Uhr
Freitag - Samstag
10:00 - 20:00 Uhr
Rezeption für Camper
10:00 - 11:00 Uhr
Tel.: 0163 3414382
Öffnungszeiten Imbiss - siehe Aushang!