Ältester und größter historischer
Springbrunnen in Könnern
Städtische Parkanlage mit historischen Springbrunnen am Platz des Friedens in Könnern - 1996
Die Wurzeln der Chronik des großen historischen Springbrunnens in Könnern reichen zeitlich in die Epoche des Kupferschieferbergbaus zurück, dessen erste urkundliche Erwähnung aus dem 15. Jahrhundert stammt. Mit mehreren Unterbrechungen und unterschiedlicher Ausbeute verlief hier der Bergbau bis in die Wirren des Dreißigjährigen Krieges. 1550 wurde an mehreren Stellen in Könnern eingeschlagen und vor dem alten Spital am Bernburger Tor legte man zur Ansammlung des Wassers für den Bergbau einen künstlichen Hochteich an, der mit den Stollen des Bergwerks in Verbindung stand. Die Wasserbeförderung geschah damals in Ermanglung von Dampfmaschinen durch Pferde. Alte Pappeln umsäumten diesen einsamen Fleck und Lebensüberdrüssige fanden in seiner Tiefe ihre ersehnte Ruhe.
Weit über 200 Jahre existierte dieser "Spittelteich", wie er von den Könneranern genannt wurde, und noch 1873 vom Bürgermeister zu Cönnern Torald Göbel in seiner ersten "Chronik der Stadt Cönnern im Saalkreise" erwähnt wird.
Vermutlich wurde der "Spittelteich" noch im 7. Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts zugefüllt und durch Verschönerungsanlagen mit einem Springbrunnen ersetzt. Die alten Pappeln mußten einer Neuanpflanzung aus Birken und Strauchwerk weichen. Das kreisrunde Becken des Springbrunnens mit einem Durchmesser von 10 Metern besaß eine Einfassung aus der Form angepaßten roten Sandsteinteilen.
Älteste noch vorhandene Ansicht des historischen Springbrunnens - um 1900
Ansicht des historischen Springbrunnens - um 1901
Das Wasser sprudelte aus einem aus Tuff-Steinen gebildeten "Modell-Gebirge", das durch teilweise Algen und Moosbildung sich dem Grün, der landschaftlichen Umgebung anpaßte.
Auszug aus der Chronik "Der Springbrunnen von Könnern" aus dem Jahr 1996